Auf der Interpack in Düsseldorf stehen vor allem solche Maschinen, deren fertige Endprodukte im Supermarkt zu haben sind. Auf dieser Messe für die Verpackungsindustrie finden sich die ganz Speziellen ein.

Wer also glaubt, seine Kartoffelchips in der Pappröhre werden liebevoll von Hand gehobelt, dem wird hier geholfen! Handhobeln war gestern, heute werden die Chips extrudiert, geschnitten, auf Bändern gefördert, in heißen Fettbädern vorwärts gepuscht, getrocknet, gebürstet, bepudert, kontrolliert, gewogen und dann verpackt. Und das ohne Zutun von Händen, handfrei eben. Das gilt eigentlich für alle Endkunden-Produkte.
Interessante Neuerungen schnappte der Designer in seinem Lieblings-Tätigkeitsfeld, bei den Pharma-Maschinen auf:
Bisher war das gängige Material für die Produktion von pharmazeutischen Produkten Edelstahl (VA)! Denn niemand möchte kleine Lackstückchen einer schicken azurblauen Maschine in seiner Aspirindose haben. Genauso wenig soll sich die Maschine auflösen, wenn mit aggressiven Mitteln gereinigt wird.
Damit fielen bisher alle schick gerundeten, organisch gestalteten Formen und augenfreundlich gefärbte Bestandteile weg. Schade, dachten wir schon vor vielen Jahren. Schon damals sind erste Ideen mit innovativem Maschinendesign der VA- Zensur zum Opfer gefallen.
Nun gibt es die ersten (doch immer noch Mutigen), die Kunststoffe für die Maschinenverkleidung einsetzen. Ein Hersteller wartet mit einem futuristischen Design auf, ein anderer „bereinigt“ den Innenraum der Rundlaufpresse von schwer zu reinigenden Kanten und Ecken mit einer „Abdeckhaube“.
Eine richtige Innovation aber, die eine nahtlose Verbindung des „Innenraumes“ mit der äußern Verkleidung der Maschine erlaubt und damit keine Staubritzen mehr vorkommen (werden in Reinräumen im Pharmabereich gar nicht gerne gesehen) wurde bislang aber noch nicht gesichtet.

Damit sieht es so aus, als ob das Investitionsgüterdesign für diesen Bereich vor einer Innovation steht wie die Autoindustrie vor 20 Jahren. Nachteile hat die Anwendung von Kunststoff allerdings: Das sinnvolle Recycling der kunststoffangereicherten Karossen ist aufwändiger geworden.
Der Einsatz von Kunststoffteilen stellt auch – bedingt durch die Formkosten – neue Anforderungen an Stückzahlen. Individualisierungen der Produktionsmaschinen sind dabei nur bei gut durchdachten modularen Konzepten möglich… (wir beraten da gerne ;)
Parallel zur Interpack auch ein kurzer Besuch bei der „SAVE FOOD“:
Hier die Hauptbotschaft: Der verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln. Kein Wunder, dass das Thema auch Eingang in die Medien gefunden hat:
Europaweit werden 71 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll befördert oder für die visuell Orientierten: Das sind 5.916.666 12-Tonner LKW-Ladungen. Auf dem Rückweg mit der Agenturschrankwand (Traffic, Typ Generation) wünschte sich der Designer, wir hätten weniger weggeschmissen. Die A2 machte den Eindruck, als ob alle verdorbenen Lebensmittel am Reisetag quer durch das Land transportiert würden.

Am Schluss noch zwei interessante Tipps:

„Der tägliche Wahnsinn“ ein versteckter Kamerablick in den Apothekenalltag, produziert für Youtube mit Klaus Sommerfeld, bekannt als Lockvogel und Autor bei der Versteckten Kamera mit Frank Elsner
http://bit.ly/mjasJ1

Das Seminar Social Media Strategien für Hotellerie & Tourismus
mit Thomas Hendele, veranstaltet von pr-ide und Berlin Plaza Hotel am 26.05. 2011 von 09:30 – 17:00 Uhr zur Anmeldung und zu den Inhalten http://bit.ly/jtgLhw

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