Kennt noch jemand den Tiger im Tank? Heute ist es die Pest – nicht wegen der hohen Preise und der möglichen Preisabsprachen (wer macht denn so etwas), nein, wegen des immer höheren pflanzlichen Anteils im Treibstoff. Der wird nämlich nach einiger Zeit essbar. Jedenfalls für einige Kleinmikroben, Algen oder anderes Zeugs, das der Fantasie eines Science Fiction Autors entsprungen sein könnte.
Besonders betroffen: Wasserfahrzeuge. Da bildet sich gerne das ein oder andere Kondenswassertröppfchen an der kühlen Tankwand. Da die Bakterien auch nicht nur von Diesel und Liebe leben können, bekommen sie mit der flüssigen Zugabe den richtigen Nährstoff.
Das erhöht nicht nur den Verbrauch – neben dem Motor muss jetzt auch noch die Rasselbande der Mikroben im Tank durchgefüttert werden – nein, das kann auch zu starker Erhöhung des Adrenalinspiegels führen!
Wie das?
Sicher kennen einige der treuen Leser die Insel Hiddensee, genau die, wo der Wettermann mit dem 12 Tagebart immer vor dem Leuchtturm stand, der, von dem man so viel gehört hat, nicht der Leuchtturm.
Bekanntlich eine Insel – aber nur durch flache Wasserwege von der großen Schwester Rügen getrennt. Die sind schiffbar – mühsam ausgebaggert und auf einer Solltiefe von ca 2 Meter 50 gehalten. Weil das mühsam ist, macht man das natürlich nicht für die ganze Breite sondern pflegt ein relativ schmales Fahrwasser. Dort kann man also mit seinem Boot langtuckern und sieht in 2 Metern Entfernung die Ente stehen. Im Wasser versteht sich. Das eigentliche Ufer ist aber noch einige hundert Meter entfernt.
Sehr malerisch dies. Was aber nun passiert war – die Durchfahrt des Fahrwassers mit dem Agentureigenen Segelboot (langsam erschöpft sich aber der Vorrat an erwähnenswerten Fuhrparkbestandteilen) auf einem Kurs, den man nicht segeln konnte, wegen der Windbedingungen fand seine Höhepunkt im plötzlichen versiegen der leise blubbernden Dieselgeräusche. Was bedeutet – Motor aus. Was aber nicht bedeutet, dass ein Boot damit stehen bleibt. Nein! Es macht dann einfach das, was im gerade so einfällt und gut passt. In diesem Fall so etwas wie vor dem Wind hertreiben in Richtung Flachwasser. Den enten mal eben „Guten Tag“ sagen. Dort, wo 1,3 Meter Tiefe für den Kiel (scheint die Sonne auf den Kiel, weht der Wind wohl etwas viel) nicht richtig hinpasst.
Da hatte gerade just in diesem Moment die Algenkolonie eine Ausreise geplant und sich in Richtung Einspritzpumpe begeben – leider passten nicht alle durch den Ausgang. Diesel dann auch nicht mehr. Schade eigentlich – vor dem geistigen Auge des Schreiberlings kreisen schon Rettungshubschrauber, Seenotrettungskreuzer und so.
Aber mit etwas handwerklichem Geschick, einem Engländer (Wer hat denn diese Mutter im Zollmaß montiert?) und zwei drei Pfeifenreinigern konnte das große Unheil dann abgewendet werden.
Der Thinktank blieb vom Algenbefall unbehelligt ;)