Fisch grillen ist nicht so einfach. Entweder er wird trocken, entscheidet sich zur Flucht durch den Grillrost, macht als missratenes Sushi Geschichte oder spielt seine olfaktorischen Nachteile so aus, dass man mit den Nachbarn ab dem Zeitpunkt in glücklichen Fällen noch vor einem Schlichtungsausschuss kommunizieren kann.
Wer Rauch tolerante Nachbarn, einen Faible fürs „kokeln“ und einen Kugelgrill sein eigen nennt, es gibt auch andere Möglichkeiten des Grillfischgenusses.
Kugelgrill nicht wegen des zu grillenden Kugelfisches – sondern wegen der Abdeckung. Handwerklich geschickte Leser können sich also auch mit etwas Alufolie behelfen.
Der Trick nun: eine Holzplanke! Nicht größer als der Grill! Nicht zu dick, nicht zu dünn und aus dem richtigen Holz.
Balsa Brettchen und MDF-Platten gibt es bei Designers zwar zu hauf – sind aber denkbar ungeeignet!
Auf die Planke – die man tunlichst lange wässern sollte, eigene Erfahrungen sagen 24 Stunden sind schon nötig! – legt man dann den Fisch. Am besten Fischfilet, Hautseite nach unten – Wildlachs ist besonders lecker so!
Sowohl den Fisch als auch das Badewasser der Holzplanke kann man würzen. Das Wasser zum Beispiel mit Gin – soll gut zum Zedernholsgeschmack passen – mediterrane Kräuter tun es aber auch. der Testfisch war mit frischem Salbei, etwas Rosmarin und Estragon sowie einem Hauch Knoblauch bestens geschmacklich abgerundet.
Der Fisch kommt dann auf Platte unter die Haube über die – milde – Glut. nach ca. 16 Minuten ;) gerinnt dann das Eiweiß sichtbar am Rand zwischen Fisch und Holz, dann noch ein bisschen und der Fisch ist fertig.
Das Brettchen mit Fisch sollte man nicht ohne Untersatz auf die Damasttischdecke legen, etwas glimmen tut es schon auf der Unterseite.
Dazu einen einfachen Salat, eine Scheibe französiches Landbrot – auf dem Grill leicht knusprig angetostet und einen guten, kühlen Riesling.
(Oder „Danish PR-IDE“, auch wenn das Etikett falsch geschrieben ist!)

Der Sage nach haben schon die Amerikanischen Ureinwohner indianischer Abstammung diese Zubereitungsmethode gwählt – woher die den Kugelgrill und die Alufolie kannten konnte mir der Verkäufer der Zedernholzbrettchen auch nicht sagen.