3D Printer sind hype, ungeahnte Möglichkeiten tun sich angeblich mit diesen Geräten auf. Sogar das Ende der industriellen Fertigung orakelt der Berliner Tagesspiegel am heutigen Freitag. Kann das sein? Und wie funktioniert das und warum es nicht sein kann, dass durch den 3D Drucker die industrielle Fertigung wegfällt. So´n Quatsch!!!
Der 3D-Druck funktioniert nach dem Prinzip eines längst aus der Mode gekommenen Eierschneiders. Hiermit werden (wurden) hartgekochte Eier in beinahe identisch dicke Scheiben geschnitten. Die Scheiben in der richtigen Reihenfolge aufeinandergestapelt, ergeben wieder das ursprüngliche Ei. Der 3D Printer funktioniert nach demselben Prinzip. Die Steuersoftware schneidet den zu druckenden Gegenstand in gleich dicke Scheiben und druckt dies dann aus. Damit aber nicht später jede Schicht manuell aufeinandergelegt werden muss, erledigt das der Drucker Schicht für Schicht selbst und arbeitet sich sich Schritt für Schritt nach oben. Das heißt in einer ersten Lage wird das Material ausgedruckt, aufeinandergedruckt und miteinander verschmolzen. einsetzbares Material ist bislang nur Kunststoff, aber auch lebensmittelechte Keramik und metallähnliche Verbundmaterialien lassen sich verarbeiten.
Das klingt natürlich alles vielversprechend. Man stelle sich jedoch komplizierte und komplexe Investitionsgüter per 3D Druck vor. Zum Beispiel eine Kartoffelerntemaschine aus einem 3D Printer. Wo sollen denn bitte die unterschiedlichen Materialien herkommen. Oder ein Toaster – so wie ich ihn gern hätte: bunt, mit Plastikgriffen und sonst Aluminium…
Aber ein Porzellanei hingegen kann ich mir gut vorstellen (brauche ich aber nicht).
Neben den eingeschränkten Materialien ist auch die Oberflächenbeschaffenheit ein Manko. Nehmen wir jetzt den Fall „Porzellanei“: Jede Scheibe wird – je nach Auflösung des Druckers eine mehr oder minder ausgesprägte Treppenstruktur aufweisen.
Mit einem guten 3D Drucker lässt sich also ein ähnlich gutes Abbild des Brandenburger Tors liefern wie es ein 24 Nadeldrucker für ein Monet Gemälde schafft. Ersteres kann man noch in einer Schneekugel unterbringen, zweiteres wird eher zur Verwechslung mit QR-Code führen.
Ganz nebenbei muss ja der 3D Körper noch aus dem Hirn des kreativen in den Arbeitsspeicher des Druckers. Trotz aller zukunftsweisender Technik benötigt man dafür noch eine Rechner mit einer Software, die Volumenmodelle virtuell generieren kann. Ein Wackeldackel ist hier schon eine hochkomplexe Freiformflächenanhäufung die auch den ein oder anderen begabten Spielkonsolennutzer überfordern mag.
Begrüßenswert für den Designer ist dabei aber die schnelle Präsentationsmöglichkeit einer Gestaltungsidee – ob dabei auch das spätere Produkt besser wird, steht auf einem anderen Blatt ;)