In diesen Tagen fragen sich viele, wie und wann wird es weiter gehen, nach der Corona Krise. Mit dem Arbeiten im Home-Office, indem Kontakte vermieden werden, wird ein jeder ein Stück weit auf sich zurückgeworfen. Es gibt mehr Zeit für Kontakte übers Telefon, über die sozialen Medien, über Video-Konferenzen, vielleicht sogar mehr als zuvor. Denn Restaurant-, Kneipen, Konzert-, Theaterbesuche und dergleichen fallen aus. So erkennen vielleicht einige, dass manche Dinge gar nicht mehr so wichtig sind, dass allein die Gesundheit zählt, dass soziale Kontakte unsere Gesellschaft ausmachen. Es wäre schön, wenn sich diese Erkenntnis über das Ende der Krise hinaus retten würde. Konsumieren wie wir es gekannt haben, existiert schlicht nicht mehr.  Das Internet mit langen Lieferzeiten wird zum Kaufhaus dieser Zeit. Das kann auch die Sichtweise ändern, die Erwartung, die wir in ein Produkt haben.

Wesentliches, Essentielles und weniger Konsum rücken in den Vordergrund. Die Hoffnung auf ein geändertes Verhalten und ein stärkeres Bewusstsein für nachhaltige Produkte nach der Krise wächst mit jedem Tag, an dem die Geschäfte geschlossen bleiben müssen.

Ist das gar der Moment einer neuen Sachlichkeit? „Es könnte sein, dass viele sich des Überflusses bewusst geworden sind und künftig auf übermäßiges Kaufen und immer billiger werdende Produkte verzichten. Vielleicht auch mehr darauf achten, dass Produkte keine langen Lieferketten hinter sich haben und im Inland produziert werden“, so klingt der Industriedesigner Philipp Sack mit einem optimistischen Blick in die Kristallkugel, der oft schon – meist als die Zeit noch viel zu früh dafür war – einen aktuellen Trend erkannte.