Warum das neue Strautmann-Erscheinungsbild eine unternehmerische Entscheidung ist**
Corporate Design wird oft auf eine Frage reduziert:
Gefällt es oder gefällt es nicht?
Für Unternehmen wie Strautmann ist das zu kurz gedacht.
Denn hier geht es nicht um Geschmack – sondern um Verständlichkeit, Wiedererkennbarkeit und Zukunftsfähigkeit.
Ausgangslage: Ein gewachsenes Zeichen, das Erklärung brauchte
Über viele Jahre prägten zwei Elemente den Auftritt von Strautmann:
der gelbe Schriftzug strautmann und das BSL-Signet in der Raute (Bernhard Strautmann Lengerich).
Historisch korrekt, intern bekannt – nach außen jedoch erklärungsbedürftig.
Gerade in einem internationalen, wettbewerbsintensiven Umfeld wird so aus Herkunft schnell ein Hindernis.
Die zentrale Frage lautete daher nicht:
„Was machen wir neu?“
sondern:
„Was muss heute klarer werden?“
Die gestalterische Entscheidung: Bewahren – aber neu ordnen
Die Lösung lag nicht im radikalen Bruch, sondern in der klugen Weiterentwicklung.
Die Raute als prägendes Element blieb erhalten – allerdings mit einer neuen Rolle.
Nicht mehr als Träger einer Abkürzung, sondern als ikonisches Zeichen, das die Marke selbst trägt.
In der Kombination aus:
- vereinfachter, abgerundeter Raute
- integriertem „S“
- klarer horizontaler Ausrichtung
entstand ein Signet, das sofort funktioniert – auf Maschinen, auf Messen, digital und im Detail.
Ein Zeichen, das nicht erklärt werden muss.
Typografie: Von Dynamik zu Souveränität
Auch der Schriftzug wurde bewusst neu gedacht.
Der frühere kursive Look vermittelte Bewegung, aber wenig Ruhe.
Mit dem neuen, großgeschriebenen STRAUTMANN in einer technisch anmutenden, präzisen Typografie verschiebt sich die Haltung:
- weniger Sportlichkeit
- mehr Stabilität
- mehr industrielle Klarheit
Das vergrößerte Anfangs-S schafft eine visuelle Verbindung zum Icon – und macht deutlich:
Hier spricht eine Marke mit Substanz.
Das Entscheidende: Das System hinter dem Logo
Gutes Design endet nicht beim Zeichen.
Es beginnt dort.
Farben, Typografie, Anwendungsregeln, Produktbezeichnungen, Messeauftritte, Maschinenbeschriftungen – alles folgt einer klaren Logik. Der Styleguide ist dabei kein Regelwerk um der Regeln willen, sondern ein Werkzeug, das Konsistenz ermöglicht.
So entsteht ein Auftritt, der:
- über Jahre tragfähig ist
- mitwächst
- und überall gleich verstanden wird
Wirkung statt Oberfläche
Das neue Erscheinungsbild von Strautmann ist kein Selbstzweck.
Es ist Ausdruck einer Haltung:
- Klarheit statt Erklärung
- Reduktion statt Beliebigkeit
- System statt Einzelmaßnahme
Oder anders gesagt:
Design ist keine Deko.
Design ist eine Entscheidung.
Und genau das macht gutes Corporate Design aus.
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