Unsere Technologie-Recherche-Abteilung hatte mal wieder keinen Aufwand gescheut,  um sich über taktile Rückmeldungsmöglichkeiten für Tastaturen zu informieren. Eine Firma in den USA liefert hierzu eine praktische Muster-und-Versuchsbox.

Alles prima – bis zu dem Punkt,  an dem das Päckchen nach Deutschland kommt. Zuerst einmal ins ! Dorthin muss man sich begeben, um solche Sendungen aus dem Auslandin Empfang nehmen zu können. Nach der anmeldung, gleich auch die Frage nach der Rechnung?? War doch ein kostenloses Muster, woher soll denn da die Rechnung kommen??   „Soso, dann nehmen Sie sich mal eine Glückszahl*!“ (*damit ist eine Wartenummer gemeint, Anm. d. Schreiberlings)

Mit der Glückszahl (???) in der Hand nimmt man erst mal Platz. Was heißt hier Glückszahl???  Werden doch recht willkürlich Zahlen angezeigt, die sowohl über als auch reichlich unter der eigenen Zahl liegen. Eine Annäherung an die eigene Glückszahl scheint nach einer Weile absehbar. Nach kurzweiligen 45 Minuten darf man dann durch die die trennende Tür einen Blick in den Saal und damit auf seine Sendung werfen. Da sei man gleich gewarnt: „Nicht aufmachen! Sonst kann man das nicht zurück schicken.“

Aha – will ich auch gar nicht. Aber jetzt kommt’s, die Frage nach dem Inhalt!

Knackpunkte wird irgendwie nicht akzeptiert, leider ist mir der Fachbegriff für die kleinen Metallplättchen die sich unter einer Folientaste befinden können und „knack“ machen, wenn gedrückt wird auch nicht so geläufig. Die Ratlosigkeit wird größer als die Frage nach dem Wert kommt. „Es sei ein kostenloses Muster“ wird nicht so richtig akzeptiert. Alles hat eben seinen Wert!

Dass es einen Wert hat, sagt ja schon das Porto von 14 Dollar, meint die Behörde. Aber das sei doch entwertet und damit nichts mehr wert!

Damit sind wir bei der schon fast philosophischen Frage: was ist etwas wert was nix kostet? Und wie kann ich das zeigen, wenn ich es nicht auspacken kann?

Immerhin gibt es einen Rechner. Da solle ich mal die Firma suchen und die Seite mit dem Produkt ausdrucken.

Firma ist schnell gefunden – dankenswerter Weise gibt es das Bestellformular noch für die kostenlosen Muster. Nicht auszudenken,  in welch Zollformale Komplikationen man geraten würde, wenn die Dinger plötzlich nicht mehr umsonst sind….

Endlich hat der Beamte etwas in der Hand, das er abheften kann. Das Päckchen wird über den Tresen geschoben.  Triumph des Technologietransfers.

Was haben wir gelernt? Alles, was nichts kostet hat einen Wert – auch und besonders, wenn es aus einem Drittland kommt (ich wollte gar nicht mehr wissen was der Unterschied von Dritt- zu Viert- oder gar Neunt-Ländern ist. Und ob wir uns in einem Erst- oder Letztland befinden…??

Wichtig: immer wissen, was sich in einem Päckchen befindet. Es kann sein,  dass man das sagen muss, bevor man es auspackt. Ein Hinweis für die Vorweihnachtszeit: Wenn man sich als Hauptzollamt verkleidet, kann man immer früher sehen, was die Überraschung ist!