Es gibt sie immer wieder die sogenannten PR-Gags. Damit sind solche Fälle gemeint, bei denen später herauskam, dass irgendeine Story für ein paar Tage durch die Medien rauschte und hinter dem sich allerdings eine Nulll- oder eine null-und-nichtige Geschichte verbarg. Es ist schlicht und offensichtlich in den letzten Jahren ein probates Mittel geworden, um aus einer Not heraus eine Tugend zu machen. Meist ranken sich jene in Vergessenheit geratene Promis um solche Geschichten. Zickenkriege, Skandale, Scheidungen, Falschparken, Prügeleien werden nur allzu gern für einen kurzfristigen Boom in den Medien genutzt. Oder es werden Falschmeldungen inszeniert, mit denen es gelingt eine große Leser- oder Hörerschar an der Nase herumzuführen. Das ist im Übrigen kein Gag. Ein Gag ist ein Witz, bei dem am Ende ein befreiendes Lachen steht. Falschmeldungen sind nicht witzig. Diese Art von PR-Gag hat mit PR Arbeit so viel zu tun, wie eine fotografierende Kuh, gibt es nämlich nicht.
Ein jüngstes Beispiel zeigt wieder wie es funktioniert: Hans Brinker Budget Hotel in Amsterdam wurde zum schlechtesten Hostel der Welt gekürt. Diese Auszeichnung wird von dem Hostel zum Kult erhoben, auf der Website heißt es „… es ist zudem auch das schmutzigste, kälteste und am spärlichsten beleuchtete Hostel in ganz Amsterdam“. Und das ist weder Gag noch Ironie, es ist so. Das bestätigen die Bewertungen in den diversen Bewertungsportalen. Und das Hostel wird weiter gebucht, obwohl die Preise noch nicht einmal sehr günstig sind (80 Euro für ein DZ!!). Das ist nicht witzig, das ist keine PR-Arbeit, das ist eine Kampagne, die kurzfristig aufgeht und .. anlockt.
Aus der Not eine Tugend zu machen ist ein guter Versuch, aber ich denke bei einem solchen Fall total fehl am Platze.
Meiner Meinung nach müsste man sich hier grundlegende Gedanken über Reputationsmanagement machen, oder aber einfach versuchen seinen Service und Zimmer etwas auf Vordermann zu bringen.
Denn auf kurz oder lang werden dem Hostel die Kunden weg bleiben.