Wir haben die Hosen voll! Wir haben Angst vor der Zukunft, denn sie wird uns als mörderisch und aussichtslos dargestellt, als unausweichlich grausam und in jeder Hinsicht negativ. Wir haben Angst vor dem Klimawandel, wir haben Angst vor Arbeitslosigkeit (mal ganz abgesehen von der Angst überhaupt keine Ausbildung zu finden), wir haben Angst vor der Staatsverschuldung, Angst vor Amokläufen, Angst vor Terroristen, Angst vor der Schweinegrippe und Angst vor Ausländern und Nazis. Die Angst wird uns jeden tag von den Medien eingetrichtert.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Angst uns bewusst gemacht wird. Es scheint mir beinahe so, als wäre jemand der Ansicht, eine Generation, die dem Untergang in die Augen sieht, arbeitet fleißiger, um ihn abzuwenden. Im Gegensatz zu unserer Eltern-Generation sind wir einem enormen Druck ausgesetzt, der durch die miese Lage des Arbeitsmarktes und dem erhöhten gesellschaftlichen Wert von materiellem Besitz und Geld entsteht. Besonders bedenklich finde ich aber vor allem, wie wir unsere Mitschüler, Mitbewerber, Kollegen sehen sollen. Zusammengehörigkeitsgefühl und Solidarität werden durch Konkurrenzkampf und Neid abgelöst. Das Ausstechen von Mitmenschen lernen wir schon in der Schule, bedingt durch Bewertungssysteme oder durch das Zentralabitur.
Ich fürchte nur, dass, wenn wir die Probleme, also unser Päckchen, überhaupt tragen sollen, dann gelingt uns das nur gemeinsam!