Wer die letzten 15-20 Jahre im Tiefschlaf, künstlichem Koma oder Feuerland verbracht hat, wird sich – jetzt aufgewacht bzw. wieder da – wundern.
Denn ganz egal, ob im Supermarkt, beim Bäcker oder im Bioladen am Soja-Regal – überall das gleiche Bild. Verträumt auf ein kleines Kästchen blickende Menschen, die die glänzende Oberfläche liebevoll und zart mit ein oder zwei Fingern einer Hand, streichelnd und sanft berühren.
Offensichtlich – so der verschlafene Betrachter – kann man sich mit den Kästchen unterhalten: es rappelt, piepst, gibt Musik von sich und manchmal ertönt ein laut aus früheren Zeiten, so wie die guten, treuen und stabilen Bakelit Telefone. Allerdings: halten sich die Menschen dieses Ding an die Backe. Trost?!
Wieder andere halten das Kästchen weit von sich entfernt – mit zwei Händen und ausgetreckten Armen. Blicken dabei verklärt auf die glänzenden Oberflächen, nur um diese zwischen sich selber und andere Personen oder Gegenstände zu bewegen. Wenn diese Leute dann ganz konzentriert schauen, kommt aus dem Kästchen häufig ein Geräusch dass an den Auslöser eines Fotoapparates erinnern könnte.
Und weiter? Was in den nächsten Jahren?
Wird es weitere Änderungen geben? Was ist mit Bedienung, Aussehen und Anmutung sowie sozialer Akzeptanz? Neue Ideen?
Kann ein Telefon nicht einfach ein Armreif sein, bei Bedarf wird auf die Handfläche – verzerrungsfrei – eine Grafik projiziert, die sich mit der anderen Hand bedienen lässt?! Oder: die realisiert auf welchen Teil der dargebotenen Informationen wir unseren Focus setzen und entsprechend agieren?
Meine Zukunft möchte ich auf jeden Fall nicht damit verbringen begriffsstutzigen Kästchen Geschichten zu erzählen, in der Hoffnung es passiert was ich gewollt hatte – oder zumindest etwas witziges, über das sich zu bloggengoogleplussenoderfacebookern lohnt. Wenn da nicht schon jemand schneller war!