Der Berliner Senat beschloss am 12. Dezember die Einführung einer City-Tax, die am 1.01.2014 in Kraft trat. Die Übernachtungssteuer in Höhe von 5 % des Übernachtungsnettopreises betrifft private Übernachtungen, die nach dem 1.1. 2014 gebucht wurden, auch solche sind betroffen, die von Dritten zur Buchung angeboten werden und da diese City Taxes im Bruttopreis enthalten sind, trägt die Tax letztlich der Hotelier.
Innerhalb von 14 Tagen mitten im Weihnachtsgeschäft, und kurz vor Jahresende waren also die Hoteliers aufgerufen, die City-Tax in ihren Unternehmen am 1.01. 2014 einsatzbereit zu haben: Programmierung der bestehenden Hotelsoftware, Einführung sowie Überlegungen im Betrieb wie damit umgehen: Tax an die Gäste weiter zu geben oder diese in den allgemeinen Bruttopreis zu inkludieren. Dafür gibt es seitens Gesetzesgeber keine Vorgaben. Kostest also eine Übernachtung 100 Euro (inkl. 7% gesetzl. Umsatzsteuer) so fallen 5 Euro Übernachtungssteuer an. Und dann fallen auf die Steuer der Steuer 7% Steuern an.
Ein Hotelier erzählte uns, was ihn die Steuer kostet: 600 Euro Programmierung pro Hotel (egal welche Zimmeranzahl), 50 Stunden Schulung für die betroffenen Mitarbeiter und einen riesigen Verwaltungsaufwand und Änderung des Arbeitsprozesses, Ärger der Gäste und Konfrontation mit Datenschutzfragen, da kein Gast verpflichtet ist anzugeben, ob er privat oder geschäftlich unterwegs ist. Und das soll, so die Annahme von Finanzsenator Nussbaum tatsächlich 25 Millionen in die Kassen spülen? Ach, fast hätte ich weitere Kosten vergessen: Da wäre noch der Einsatz einer zentralen Stelle beim Finanzamt Marzahn-Hellersdorf und die dazugehörigen Finanzbeamten, die auch wieder Steuern zurückzahlen müssen, wenn dann einem Gast einfällt, dass er doch beruflich unterwegs war. Und das Berlin-Image? Der Verlust ist ja inklusive, steuerbefreit. Oder? Das lässt sich ja auch mit einer nächsten Kampagne wieder aufpolieren: Berlin vor Bettlerhut.