Google hat ihn. Facebook hat ihn. Andere haben ihn wahrscheinlich auch. Erklärt und publiziert wird er so ähnlich, wie Coca Cola das Rezept seiner Kokainbereinigten Limo preisgibt.

Aber verstehen tut ihn dennoch jeder – fast jeder, einige behaupten es jedenfalls, das unerklärliche verstehen zu können. Nicht nur das – sondern auch Handlungsanweisungen geben zu können!

Wer zum Beispiele bei Facebook den Gang der unbezahlten Vernachlässigung verlassen möchte, ohne gleich tief in das Etatportemonaie greifen zu müssen, dem wird jetzt angeraten mit Emotionen in den Vordergrund zu gelangen.

Textbeiträge sind sowieso out – bunte Bilder, bewegt, mit Melodeien verziert, das wird gemocht, das wird gekuckt, das wird (kostenlos) gepuscht.

Das überrascht jetzt auch nicht so, auch ohne Algorithmus hätte der Schreiberling vermutet das ein Video von leicht bis unbekleideten Mädels auf Abrissbirnen höher Zugriffszahlen generieren kann als eine Interpretation Friedrich Nietzsche’s „Ecce homo – Wie man wird, was man ist“

Beiträge die Angst machen oder erzeugen werden häufiger geteilt!

„Wennduden Beitrag nich teilst – mach ich dir Urban!“ wie der Berliner so zu sagen pflegt. Einfach und nach der interpretierten Algorithmenregel auch wirksam.

Überrascht?

Wenn nicht wird den Leser die Erkenntnis aus den Winterpuscheln hauen, das emotionale Post eine höhere Reichweite erzeugen.

Also bitte weiterleiten, wenn nicht wird die uns die Heizung abgedreht, der Weihnachtsmann kommt nicht und wir haben den Baum vom letzten Jahr! Wir werden hungernd und frierend die Festtage verbringen…

Man kann natürlich auch positive Emotionen nutzen, um eine weite Verbreitung zu generieren. Positives Karma! Wenn sich M. Zuckerberg vor Lachen auf die Schenkel klöppelt haben Sie Ihr Ziel erreicht!

Der ein oder andere hat es vielleicht gemerkt – so viel Wissenschaft scheint nicht erforderlich zu sein.

Damit kommen wir zu dem Begriff „Bauernschläue“, den wir in einen der nächsten Folgen „pr-ide erklärt die Welt“ vorstellen …

Bis dahin hilft schreiben – was man auch gerne lesen würde. Oder in den Worten von Herrn Imanuel Kant:

„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden andern jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“

 

Quellen: t3n; blog fanpage karma