Wir haben den Begriff „Querdenker“ bisher auch in der Beschreibung unserer Arbeit verwendet. Wir beziehen uns dabei auf die Definition des Lateralen Denkens, die eben umgangssprachlich „Querdenken“ genannt wird. Eine Denkmethode, die im Rahmen der Anwendung von Kreativitätstechniken zur Lösung von Problemen oder zur Ideenfindung eingesetzt werden kann.

Der Begriff Laterales Denken wurde 1967 von Edward de Bono eingeführt, ein britischer Mediziner, Kognitionswissenschaftler und Schriftsteller. Unter anderem prägte er die Metapher des „Dorfvenus-Effektes“ und die Kreativmethode der „Denkhüte“ (auf keinem Fall zu verwechseln mit Aluhüten).

Der Ausgangspunkt der Methode liegt in der Annahme, dass das Gehirn in unterschiedlichen Weisen denkt, die bewusst angesteuert werden können, und somit in einer Diskussion zu bestimmten Zeiten eingesetzt werden können. De Bono geht davon aus, dass es zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt, wenn eine Person beispielsweise gerade ihre Gefühle zu etwas äußert und daraufhin eine andere analytisch an die Problemstellung herangeht.

Folgende Hüte sind dabei definiert:

  • Der blaue Hut: steht für ein ordnendes, moderierendes Denken: Überblick über die Prozesse (Der blaue Himmel)
  • Der weiße Hut: Symbol für analytisches Denken: Konzentration auf Tatsachen, Anforderungen und wie sie erreicht werden können (Das weiße Blatt)
  • Der rote Hut: für emotionales Denken, Empfinden: Konzentration auf Gefühle und Meinungen (Rot gleichbedeutend Feuer und Wärme)
  • Der schwarze Hut schwarz: für kritisches Denken: Risikobetrachtung, Probleme, Skepsis, Kritik und Ängste mitteilen (Schwarzmalerei)
  • Der gelbe Hut: steht für optimistisches Denken: was ist das Best-Case Szenario (Sonnenschein)
  • Der grüne Hut: kreatives, assoziatives Denken: neue Ideen, Kreativität (Wachstum)

Dieser Methodik liegt das von de Bono entwickelte parallele Denken zugrunde. Das bedeutet, dass bei der Bearbeitung einer Aufgabe alle Beteiligten stets die gleiche Hutfarbe aufhaben sollten und gemeinsam die Hüte wechseln, mithin parallel denken. So werden Konflikte vermieden und dennoch alle Positionen berücksichtigt. De Bono selbst bezeichnet seine sechs Denkhüte Methode auch als Instrument zur Verbesserung der Kommunikation in einer Gruppe.

Wir distanzieren uns von Gruppierungen, die den Begriff „Querdenker“ in Bezug auf Covid19 Diskussionen verwenden und sich als Gegner z.B. des Maskentragens outen. Aus unserer Sicht wird damit ein Begriff missbraucht, der anders konnotiert ist.