Üblicherweise wird nichts tun nicht als Arbeitsleistung gewertet. Also, wenn der schreibende Designer nichts tut, dann gibt es nicht nur unendlich viel Produkte, die bei der Nutzung nicht so viel Freude machen – nein, der Designer tut sich selbst auch keinen großen Gefallen. Wird doch Nichtstun nach einer beinah-repräsentativen Umfrage von nahezu 100% aller Auftraggeber ungerne vergütet. In welcher Form auch immer.

Von einer Gewinn-Situation ist in diesem Fall also nicht die Rede.

Anders beim kämpferischen Nichtstun. Damit werden zwar auch keine Werte geschaffen, aber beim kämpferischen Nichtstun freut sich der Arbeitgeber – muss er doch nichts zahlen, werden eingekaufte Stromleistungen wieder auf der Energiebörse mit Gewinn verhökert. Lohnzahlungen übernimmt der Verein der kämpferischen Nichtstuer – schön eigentlich.

Nur in diesem Fall setzt das Grübeln ein. Spätestens dann, wenn am kommenden Samstag durch kämpferisches Nichtstun der öffentliche Verkehr in Berlin zusammenbricht. Dem dabei  angeblich unter Druck gesetzten Unternehmen wird dabei eher ein Gefallen getan – spart es doch weiter Verluste ein und hat auch endlich mal einen anderen Buhmann als Entschuldigungsgrund für fahrplanfremdes Transportverhalten.

Wenn übrigens einer der Leser zufällig eine Ferienwohnung auf den Kanaren, Florida oder anderen warmen Gefilden zur Verfügung stellen möchte – der Designer würde sich temporär als  Image-Unschädlicher Nichtstuer zur Verfügung stellen* – aber bitte nur Angebote, die eine Anreise  im  Privat-Jet enthalten – am Flughafen sollen ja zum Teil ähnliche Verhältnisse herrschen wie bei der BVG…

*Nur so lange wie der ÖPNV in Berlin wieder fahrplanmäßig fährt, oder Hertha die Tabelle führt – was auch immer zuerst kommt! Nie?!