Windows 10 hat offenbar seit letzter Zeit kein Verständnis mehr für gleitende Arbeitszeiten. Besonders dem Designer gleiten sie häufig – in den späten „Nachmittag“ hinein. Der Zeitpunkt von Updates kann nur noch verschoben werden in einen zeitlichen Bereich, den Windows als nicht Arbeitszeit anerkennt. Da meldet sich auf dem Laptop, das am nächsten Tag für eine Präsentation benötigt wird, der Update Assistenz. Quengelt herum wie ein kleines Kind, das auf die Bescherung wartet, um endlich mit der Aktualisierung beginnen zu können. Irgendwann gibt auch der hartgesottenste dem unerzogenen Nörgler nach und klickt auf – jetzt ausführen. Das wird durch ein freudig Schmoddergrün leuchtenden Bildschirm quittiert. Der Rechner startet und der quengelige Updater gibt sich nun sachlich hinter Prozentwerten versteckt. Der Fortschritt dauert – Stunden vergehen – irgendwann bootet das System neu und es tut sich – nichts!

Neu starten, Meldung kommt irgendwas funktionier nicht – ob man zu vorherigen Status zurück möchte? Nach drei Stunden warten vor einem nicht funktionierenden Gerät, mühsam überbrückt durch den Verzehr von Lebkuchen und Spekulatius, willigt man mittlerweile völlig überzuckert leichtsinnig ein.

Langes booten kurzer Sinn – der kleine Quengelupdater wird zum boshaften Systemzerstörer. Behauptet nun steif und fest der Rechner hätte noch nie ein Microsoft Produkt auch nur von weitem gesehen, geschweige denn könne er mit dem Datenmüll unbekannter Herkunft auf der Festplatte etwas anfangen.

Man besinnt sich – langsam den Blutzuckerspiegel wieder senkend, unterstützt von Mandarinen die sichtlich unter der trockenen Heizungsluft zu leiden beginnen – auf die kleinen Helferlein. Boot vom USB, Disk Retter, Betriebssystemwiederhersteller und was es nicht alles gibt. Allen ist eins gemein, sie beißen sich die Zähne aus an der Marzipankartoffel, die der unartige Updatenörgler irgendwo auf der Festplatte liegen ließ und die nun den Datenfluss verklebt.

Letzte Rettung – mit anderem Rechner ISO von Ubuntu Linux auf DVD – installiert – was inklusive Treiberupdate und Partitionierung einer 1 TB Festplatte innerhalb von 20 Minuten abgeschlossen war.

Inklusive einer Office Suite, Powerpoint Präsentator und allem anderen Tüddelüt was man so braucht.

Der Update Troll schmollt zur Zeit auf seiner verklebten und nun geschrumpften Partition und wartet auf bessere Zeiten…

Bis dahin erfreut man sich am flinken Alternativsystem!